Karies – Loch im Zahn
Dieser Artikel wurde verfasst von Dr. Martina Lutzenberger.
Zentrum Zahnmedizin in den Fünf Höfen, München
Wie entsteht Karies?
Karies entsteht durch bestimmte Bakterien im Mund, die ganz natürlich im Speichel vorkommen und je nach Ernährung einen gewissen Teil der natürlichen Mundflora darstellen. Über den Speichel setzen sich diese Bakterien an der Zahnoberfläche (auch in den Zwischenräumen) fest und bilden zusammen mit anderen Bakterien innerhalb von 2 Tagen einen festen Bakterienfilm, die sogenannte Plaque. Dieser Bakterienfilm setzt zuckerhaltige Nahrung in Säuren um, die den Zahnschmelz angreifen (Demineralisation) und damit die häufigste Zahnerkrankung Karies auslösen.
Wichtig:
In Abhängigkeit der individuellen Speichelzusammensetzung, Ernährung und Pflege ist das Kariesrisiko sehr unterschiedlich von Mensch zu Mensch. Wir beraten Sie gerne und geben Ihnen die richtigen Tipps für ein kariesfreies Leben
Demineralisation vs. Remineralisation
Je zuckerhaltiger die Ernährung umso mehr Kariesbakterien befinden sich in der Mundhöhle (Verschiebung der Mundflora)
Nur ein ausgereifter Bakterienfilm bildet ein gefährliches Maß an Säuren und verursacht Karies. Daher ist die wichtigste Kariesprophylaxe regelmäßiges und vor allem gründliches Zähneputzen.
Speichel unterstützt in hohem Maße die Remineralisation durch gelöste Calcium und Phosphationen. Diese können durch Säurebakterien angegriffene Zahnbereiche wieder „auffüllen“ und damit ein fortschreiten der Karies im Anfangsstadium verhindert. Der Zahn befindet sich also über den Speichel ständig in einem Gleichgewicht aus Demineralisation und Remineralisation. Verschiebt sich dieses Gleichgewicht durch schlechte Ernährung oder mangelnde Pflege, so entsteht Karies und damit Löcher in den Zähnen.
Wie kann ich Karies am besten vorbeugen?
Ernährung
Je weniger Zucker desto besser; allerdings sollte sich das Leben nicht nach den Zähnen richten und man kann guten Gewissens auch süße Speisen mit viel Zucker genießen. Dabei gilt: „Lieber viel Schokolade oder Zucker auf einmal als über den ganzen Tag verteilt“, denn dann haben die Zähne genug Zeit sich von der Säureattacke zu erholen.
Zahnpflege
Ohne Bakterienfilm / Plaque auf der Zahnoberfläche keine Karies. Daher ist es besonders wichtig, die Zähne regelmäßig und richtig zu putzen. Grundsätzlich zeigen Studien, dass man mit elektrischen Zahnbürsten gründlicher putzt als mit der Handzahnbürste. Gleichwohl kann man auch mit der Handzahnbürste und der richtigen Putztechnik sehr gute Ergebnisse erzielen.
Regelmäßige Kontrolle und Zahnprophylaxe
Die DGZMK empfiehlt Mund und Zähne zwei Mal jährlich untersuchen zu lassen und die Zähne regelmäßig professionell reinigen zu lassen. Bei der Routinekontrolle und der Zahnprophylaxe wird alles untersucht, auch die bestehenden Füllungen und Kronenränder sowie Zahnfleisch und Zahnhalteapparat. Wichtig: Alles was der Zahnarzt in der Vergangenheit an konservierenden und prothetischen Versorgungen angefertigt hat unterliegt einer statistischen Ausfallrate. Daher müssen beispielsweise Füllungen erneuert werden, sobald sie undicht werden. Auf sein eigenes „Gefühl“ kann man sich nach dem Motto „tut nix weh also wird nix sein“ nicht verlassen, denn eine sog. Sekundärkaries tut erst weh, wenn der Zahnnerv entzündet und eine Wurzelkanalbehandlung oft unvermeidlich ist.
Wir beraten Sie gerne und dokumentieren alle Befunde genau und verständlich
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